Der TSV Röttenbach blickte in seiner Jahreshauptversammlung auf eine bewegte Zeit zurück, in der die politische Weltlage und die Sorge um das gesundheitliche Wohl der Menschen den Ton angaben.
Dessen ungeachtet, und da war Schatzmeister Erich Ritzer doch ein wenig überrascht und stolz zugleich, hat sich die wirtschaftliche Potenz des Vereins diesen Umständen nicht beugen müssen. Der TSV Röttenbach steht mit einer ausgeglichenen Einnahmen- und Ausgabenrechnung sehr gut da, und so könne man in dieses Jahr mit einem Guthaben von knapp 33.000 Euro auf dem Vereinskonto starten.
Auch Erster Vorsitzender Jakob Bauer war mit dem abgelaufenen Halbjahr zufrieden, wobei er sich bei seinem Vorstand, dem neben Schatzmeister Erich Ritzer noch 2. Vorsitzende Elisabeth Kocher und Schriftführerin Emma Gsänger angehören, herzlich für die Unterstützung während seines krankheitsbedingten Ausfalls im ersten Halbjahr 2022 bedankte. Nach der Begrüßung der Ehrenmitglieder Richard Singer und Franz Maier sowie des Ehrenvorsitzenden Anton Schmidpeter gedachte man gemeinsam den verstorbenen Mitgliedern Josef Wechsler, Konrad Bittl und Hans Brey.
Ein dickes Dankeschön richtete Vorsitzender Bauer an die Sponsoren, darunter die Gemeinde Röttenbach sowie etliche Betriebe und andere Wirtschafts-unternehmen, die über die Bandenwerbung und ihre Anzeigen in der Vereinszeitschrift finanzielle Unterstützung leisten. Für die Hilfe bei der Installation einer neuen Telefonanlage und einer Videoüberwachung der sensiblen Bereiche dankte der Vorsitzende dem Ausschussmitglied Harald Riedl, der ja auch für die Web-Site des Vereins zuständig ist. Lobend erwähnte Bauer in seinem Bericht auch den Einsatz von Franz-Josef Mühling bei der Bepflanzung rund um das Sportgelände, wobei ihm zahlreiche Sportler aus allen Sparten zur Hand gingen.
Die Anschaffung des neuen Ballfangzauns und die Anlaufmatten für die Speerwurfanlage haben den Verein, so Erich Ritzer in seinem Bericht, eine „Stange Geld“ gekostet (abzüglich Förderung 14.000 Euro), und auch für die Besandung und Vertikulierung der beiden Sportplätze musste man 3.500 Euro in die Hand nehmen. Für das neue Jahr stehen die Anlaufbahn für die Leichtathletik, und die Beregnungsanlage für den B-Platz als dringliche Aufgaben an, die zusammengenommen mit 11.000 Euro zu Buche schlagen werden. Auch anfallende Reparaturen rund um das Sportheim sowie die enorm gestiegenen Kosten für Heizöl und Strom werden den diesjährigen Haushalt belasten. Die anwesenden Mitglieder entlasteten den Kassenwart und die Vorstandschaft einstimmig. Jakob Bauer bedankte sich zum Schluss seiner Ausführungen noch einmal ausdrücklich bei den beiden Wirtsleuten des Sportheims, Marianne und Loni Kupfer, für ihr beständiges Engagement. Es ist sicher nicht unangebracht, wenn viele das Paar als die „Seele des Vereins“ betrachten. Für 2023 haben die beiden „große Pläne“, mehr wurde noch nicht verraten.
Bei den Spartenberichten wurden die Erfolge, aber auch die Sorgen in den einzelnen Abteilungen deutlich. Grund zur Freude bereiten vor allem die Leichtathleten, wo die einzelnen Sportler und Sportlerinnen bis in die Bundesebene hinauf zu beachtenswerten Erfolgen kamen, und z.B. im Speerwurf ganz vordere Ränge einnehmen. Elisabeth Kocher dankte hier vor allem dem Trainer Wolfgang Eberler für seine Arbeit in den verschiedenen Bereichen. Hervorgehoben wurde Speerwerfer Jakob Eberler für seine Verdienste: Erster Mittefränkischer Meister, erster Bayer. Meister, zweiter Süddeutscher Meister und in der U20 dritter bundesdeutscher Meister. Der Sohn des Trainers Eberler ist Kader im landesweiten Leichtathletikverband und wurde im abgelaufenen Jahr mit dem „Bayern-Star“ ausgezeichnet. Im Hammerwurf machte sich Elke Liebisch verdient. Sie wurde 3. Bayerische Meisterin und ebenfalls mit dem „Bayern-Star“ honoriert.
Die Tischtennisabteilung ist von 4 auf 6 Mannschaften gewachsen und hat, so Spartenleiter Andreas Gleissner, in den Bezirksklassen vordere Ränge belegt. Die Jugendmannschaft hat die Vorrunde mit der Tabellenführung abgeschlossen. Mit 26 Teilnehmern hat die Abteilung aktuell den Höchststand in der Vereinsgeschichte erreicht. Die Turnabteilung, hat sich vor allem im Kinder- und Jugendbereich stark engagiert. Sie betreibe so gesehen, Breitensport als Grundlage für alle anderen Abteilungen, freute sich Thekla Singer, die Spartenleiterin. Sie erinnerte an die Wanderung zum Kappelstein und die zahlreichen Aktivitäten in der Bewegungserziehung, im Wettkampfturnen und im Low Aerobic. Lobend erwähnte sie den über das ganze Jahr hin kontinuierlichen Einsatz der Nordic-Walking-Gruppe, die von Elisabeth von Rauffer und Irmgard Ritzer geleitet wird. Wie andere Abteilungsleiter auch beklagte Thekla Singer die Engpässe bei den Betreuern und Übungsleitern. Hinweisen möchte sie gerne auf den Kinderfasching am 20. Februar um 15 Uhr in der Turnhalle (14-17h).
Die größte Abteilung, der Fußball, blickte auf Höhen und Tiefen zurück. Der Damenmannschaft unter Leitung von Roland Singer gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, wo der Klassenerhalt jedoch sehr schwer werden dürfte. Auch besteht hier akut ein Trainerproblem. In der Jugendmannschaft freut man sich über den Zuwachs. „Es kommen immer mehr“, begeisterte sich Spartenleiter Bastian Singer für die A-Jugend. Er hoffe vor allem darauf, dass dieser positive Trend sich auch für die Vollmannschaften auswirken möge. Für diese berichtete Patrick Fenske von vorderen Plätzen. In der 1. Mannschaft wurden in 34 Spielen 39 Punkte erzielt ein 4. Platz erreicht. In der aktuellen Saison hat die Mannschaft von der Kreisklasse Süd zur Kreisklasse Nord gewechselt, in der zwar interessantere Spiele zu erwarten sind, dafür aber auch schwerere Gegner. Die 2. Mannschaft erreichte hinter Abenberg den 2. Platz. Bedauerlich sei, dass aus der Jugendmannschaft nur ein Neuzugang zu verzeichnen war. Der Rest rekrutierte sich aus neu Hinzugezogenen.
Dramatischer gestaltet sich die Lage bei den Alten Herren. „Hier wird ums Überleben gekämpft“, so Thomas Schwarz bei seinem wie immer mit feinem Humor und hintergründigen Witz garnierten Beitrag vor der versammelten Mitgliedschaft. Erfolgreich habe man drei Spiele absolviert, denn man habe dabei keine gelbe oder rote Karte „eingefangen“. Aktivitäten entwickelte vor allem die Fahrradgruppe, die ihre Ausflüge stets mit kulinarischen Erlebnissen krönt. Erich Ritzer sah sich dann doch genötigt, das Wort zu ergreifen: Bei all dem Spass, der hier vorherrsche, könne man sich auf die Alten Herren immer verlassen. Sie sind stets bereit, für den Verein Arbeitsdienste zu leisten, wofür er ihnen recht herzlich dankte.
Die Rekrutierung für den Landkreislauf hat sich, wie Jürgen Knäblein berichtete, wieder sehr schwierig gestaltet. Dennoch gelang es, 28 Teilnehmer „auf die Beine zu stellen“ und mit dieser Crew die fünftbeste Dorfmannschaft zu stellen.
Den Abschluss bildeten die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften. Für 15 Jahre Mitgliedschaft im Verein wurden folgende Anwesende geehrt: Elisabeth Kocher, Robert Pfleger, Franz Pappenheimer, Michael Genzler, Sabine Böhm, Birgit Milde, Stefanie Kocher und Theresa Flock. Für 35-jährige Vereinstreue ehrte Jakob Bauer die TSV-Mitglieder Elvira Strobel, Hans-Peter Krug, Iris Merlein, Klaus Wachter, Marianne Rojas-Perez und Manfred Steigerwald. Seit 50 Jahren ist Reinhard Mathes Mitglied im Verein und auf ganze 60 Jahre Mitgliedschaft im BLSV kann Horst Christoph voller Stolz zurückblicken.